Das Theatre of the Long Now ist das Versprechen, auf einer Brachfläche in Stuttgart eine mindestens 100 Jahre andauernde Aufführung stattfinden zu lassen. Gegründet 2014 von einem unbekannten Stuttgarter Landschaftsarchitekten, fand der Theaterbetrieb bislang für Außenstehende vollkommen unsichtbar statt. Das Theatre of the Long Now ist Installation und Vorstellung zugleich:
Es hat kein Dach, aber ein Ensemble. Es ist eine Institution, aber nirgendwo rechtlich erfasst. Es hat Zuschauer*innen, aber weder ein Mensch noch ein Tier wird je die ganze Aufführung erleben. Das Theatre of the Long Now ist sehr langsame Aktionskunst …
Im Jahr 2017 wurde die künstlerische Leitung und Geschäftsführung des Theaters an Ferl+Hertel und Bureau Baubotanik übergeben, die der Institution mit performativen und baubotanischen Eingriffen zu neuer Sichtbarkeit verhelfen werden. Über die Dauer der Produktionsplattform Techne wird das Theatre of the Long Now immer wieder mit Schriftbeiträgen, Aktionen und Festivitäten auf sich aufmerksam machen und durch sein Wachstum ein eigenes Profil formen.
Im Theatre of the Long Now gibt es unzählige Protagonist*innen; besondere Erwähnung müssen momentan der Boden, verschiedene Institutionen, Pflanzen, Metall und eine Schildkröte erfahren, sowie mindestens ein junger und ein alter Mensch. Wetter und Kostendruck, Solidarität und politische Entscheidungen werden zukünftig den Verlauf seiner Aufführung mitbestimmen. Das Ende der Aufführung ist bereits für das Jahr 2114 geplant – die Leitung diskutiert momentan über eine mögliche Verlängerung.
Das Theatre of the Long Now ist ein Projekt von Ferl+Hertel und Bureau Baubotanik auf dem Areal der Wagenhallen Stuttgart. Es entsteht innerhalb der Produktionsplattform Techne in Kooperation mit dem Kunstverein Wagenhalle e.V.