Ulrich Bernhardt erweitert seine langjährige künstlerische Auseinandersetzung mit Technologie und Mythologie in einer ortsspezifischen Performance und sozialen Plastik. Ein von ihm gestalteter Backofen im Hof des Künstlerhauses wird zu einem gemeinschaftlichen Ort der Reflektion über die Wirkkraft von Mythen und Ritualen in Bezug auf die ambivalente Rolle antiker Göttinnen als schreckliche Furien auf der einen und lebensspendende Fruchtbarkeitssymbole auf der anderen Seite. Die schrecklich gute Mutter ist in diesem Sinne ein Nachdenken über Verkörperung und reinszeniert die bedeutendste technische Erfindung des Neolithikums, den Backofen, als Ort der Kommunikation sowie alltägliches, lebenswichtiges und heiliges Gerät.